Was sind denn deine Neujahrsvorsätze? Der Beginn des neuen Jahres scheint der geeignete Anlass, unseren Marotten, ungesunden Lebensweisen oder überflüssigen Kilos den Kampf anzusagen? Auszumisten oder mehr Bewegung oder Meditation zu machen, sich mehr Zeit für sich oder andere zu nehmen, weniger zu arbeiten? Wer von uns kennt das nicht? Und dann geht es los: wir quälen uns, weniger zu essen, weniger zu rauchen, alle Stiegen bis in den 6. Stock zu Fuß zu gehen…wir machen es, aber es kostet sehr viel Energie. Und wer kennt dann nicht auch das Gefühl der Resignation nach Wochen (wenn nicht schon Tagen), wieder mal mit dem Durchziehen der Vorsätze gescheitert zu sein?

Ich habe vor einigen Jahren begonnen, mir keine Vorsätze mehr für das neue Jahr vorzunehmen, weil der 1. oder wenigstens 2. Jänner in den seltensten Fällen gefühlt der „richtige“ Zeitpunkt für mich war. Der Wunsch nach Veränderung war zwar da…und der innere Schweinehund folgte ihm auf den Fuß. 😉 Und der hat in kürzester Zeit den noch so einfachsten Vorsätzen den fruchtbaren Boden genommen…

Also habe ich begonnen, mich nach dem gefühlt richtigen Zeitpunkt „umzusehen“, jenem Zeitpunkt, wo innere Bereitschaft und Leidensdruck zusammenkommen, wo ich schon regelrecht Lust bekomme, etwas zu verändern. Und interessanterweise sind diese Zeitpunkte gut erkennbar, wenn man sie erkennen möchte. Diese Zeitpunkte haben nichts mit Kalenderdaten oder Wochenbeginn zu tun. Ich weiß dann einfach intuitiv – meist 2-3 Tage bevor ich eine Veränderung beginne – dass es jetzt soweit ist. Und interessanterweise kostet das dann im Vergleich zum Vorsatz kaum Energie und geht ganz leicht, ja macht sogar Spaß…

Oft hab ich mir früher auch einfach zu große Ziele gesteckt, wie z.B. 10 kg abzunehmen oder meine ganze Wohnung auf einmal auszumisten oder, oder, oder… Und weil das Ziel sooo groß war, war das Durchhalten dann wohl auch so schwierig. Mittlerweile mache ich es anders. Ich überlege mir zwei, maximal drei Dinge/ Aspekte, die ich in meinem Leben verändern möchte und die behalte ich das Jahr über im Auge. So ist z.B. ein Punkt im letzten Jahr gewesen, meine Buchhaltung nicht immer bis zum letzten Moment liegen zu lassen, sondern laufend – spätestens zu jedem Quartalsende – zu machen, oder 2 x im Jahr mein Gewand oder Bücher auszumisten oder für die Hälfte des Jahres (und das aufs Jahr verteilt) auf Zucker zu verzichten. Ich stecke mir sie also recht locker meine Ziele und siehe da, das scheint zu funktionieren. Die größere Herausforderung für mich ist also vielmehr das stetige, nachhaltige Dranbleiben, als das schnelle Umsetzen und auf diese Weise stellt sich der Erfolg für mich offenbar leichter ein.

Was bedeutet das nun für deine Neujahrsvorsätze? Wie kannst du es dir leichter machen, das, was du gerne verändern möchtest auch umzusetzen?

Ein Happy 2015 uns allen Lebewesen auf dieser Erde! 🙂