…sagte Klaus-Maria Brandauer jüngst in einem Interview anlässlich seines 70. Geburtstags. “Es hätte auch ganz etwas anderes sein können”, meinte er. Ich fand das eine äußerst inspirierende und spannende Aussage: sehen und leben das die meisten Menschen denn nicht eher umgekehrt? – Das Leben als Abfallprodukt des Berufs?

Arbeiten wir um zu leben oder leben wir um zu arbeiten? Das ist mittlerweile eine zentrale Frage in unserer Gesellschaft geworden. Immer mehr Menschen wollen sich nicht mehr verbiegen. Sie wollen arbeiten, aber haben auch immer stärker den Anspruch, es nicht mehr “nur” des Geldes wegen zu tun. In den letzten Jahren sind eine erstaunlich große Anzahl an Menschen mit Burnout- und ähnlichen Erfahrungen zu mir zu Coachings gekommen, Menschen, die nicht mehr so weitermachen wollten, wie bisher und nicht wissen, wie sie es angehen und verändern können.  Menschen, die als Erwachsene auf der Suchen nach ihren Talenten sind, auf der Suche nach den Dingen, die ihnen Freude bereiten. So viele von uns haben verlernt, was es bedeutet zu leben. Als Kinder wussten wir das noch ganz genau.

Die Zeit vergeht wie im Flug und wie oft vergessen wir, dass unser Leben irgendwann zu Ende ist. Was möchte ich mir denn am Ende meines Lebens sagen können? Wie möchte ich auf mein Leben zurückschauen können?  Wie soll sich mein Leben in der Rückschau anfühlen? Vergessen wir nicht allzu oft, wie wertvoll die Zeit ist, die wir haben und wie achtlos wir oftmals mit dieser Zeit umgehen?

Wir alle haben in der Hand, wie wir mit unserem Leben umgehen, wie wir mit uns selbst und anderen umgehen,  was wir aus unserem Leben machen –  jede einzelne von uns. Und wenn ich auch an äußeren Umständen manchmal nicht viel ändern kann, so kann  ich es immer in meinem Inneren. Ich entscheide, ob ich mich entspanne oder nicht, ob ich mich ärgere oder nicht, ob ich mich freue oder nicht…